The British Museum
Einleitung
Im Rahmen meines Sprachurlaubs in London hatte ich werktags nach dem Unterricht in der Schule reichlich Zeit, mich den sehens- und erlebenswerten Seiten Londons zu widmen. Nach 14:30 Uhr stand mir die Welt offen. Quasi das Erlebnis nach der Pflicht. Und da die erste Woche meines Aufenthaltes sehr, sehr viel Sonnenschein bot, nutzte ich diese Zeit gerade in diesen Tagen ausgiebig.
Ich konnte also jeden Tag durch Londons Straßen schlendern, opulente Bauwerke betrachten oder mir auch nur einfach in den zahlreichen Parks die Sonne auf die Nase scheinen lassen.
Nachfolgend schildere ich euch meine Erlebnisse und Eindrücke.
Heute geht es um da wohl berühmteste und schillerndste Museum Londons.
Eine Reise in die Vergangenheit
Keine 300 Meter von meiner Schule entfernt befand sich das Britische Museum. Von daher bot es sich an, hier am ersten Tag meines Aufenthaltes Zwischenstation zu machen. Gesagt – getan. Bei schönem Sonnenschein ging es auf ins Museum.
Schon von weitem fällt das imposante Gebäude mit den prägnanten Säulen und Stufen im Eingangsbereich auf. Das Grundstück wird von einem hohen Zaun umsäumt und das Security Personal im Eingangsbereich vermittelt schon beim Eintreten den Eindruck, dass sich im Inneren etwas Einzigartiges und sehr Wertiges befindet. Kein Wunder, sind Museen generell und das Britische Museum im Besonderen für die Briten etwas ganz Wichtiges. Sie drücken den Ruhm vergangener, glanzvoller Tage aus.
Generell sind die staatlichen Museen in Großbritannien für den öffentlichen Besucher kostenfrei. Das hindert die Museen aber nicht daran, bereits im Eingangsbereich den Besucher auf „Donations“, also Spenden, hinzuweisen. Und das ohne die berühmte britische Zurückhaltung. Man wird unumwunden am Eingang darauf angesprochen und kann in allen Varianten (kontaktlos, bar, VISA) seinen Obolus für die imposante Darbietung leisten. Und sollte jemand noch nicht überzeugt worden sein, kann er dies später an diversen Stellen nachholen.
Auf drei Stockwerken werden in verschiedenen, großen Hallen geschichtliche Artefakte aus aller Welt ausgestellt. Kein Wunder, waren die Briten in den vergangenen Jahrhunderten doch die prägende Macht hinter allen archäologischen Bestrebungen. Reiche, einflussreiche Briten finanzierten in den vergangenen beiden Jahrhunderten die großen Entdecker und Archäologen bei ihren großen Entdeckungen und Ausgrabungen. Und viele dieser Artefakte wanderten eben in die britische Heimat und letztlich im Britischen Museum.
Aug in Aug mit den alten Ägyptern
Der imposanteste Teil der riesigen Ausstellung war für mich der ägyptische. Denn schon als kleiner Junge war ich von dieser Kultur fasziniert. Jeden Artikel darüber saugte ich auf und bewunderte deren Leistungen, die sie schon vor vielen tausend Jahren erbracht hatten. Direkt eingangsnah gelangte man in den ägyptischen Teil.
Beeindruckt von den bisher nur aus Büchern und TV bekannten Statuen, schritt ich in den ersten Hallen durch die Säulen, Grabkammern und Statuen der alten Ägypter. Die Augen strahlten und ich genoss es, deren alte Steinkunst berühren und betrachten zu können. Geschichte hautnah. Kulturgeschichte zum Anfassen und Bestaunen.
Die komplette Weltgeschichte
Doch nicht nur Ägypten. Nein, wirklich jede Epoche der Weltgeschichte war hier vertreten. Tausende Gegenstände aus verschiedensten Kulturen waren beeindruckend aufgebaut und detailliert illustriert.
Ich schlenderte durch die Räume und Hallen und reiste dabei von der Frühgeschichte aus durch die Epochen der Vergangenheit unserer Kulturen. Immer wieder neue beeindruckende Hallen und Reize. Ich konnte mich nicht satt sehen. Einzigartige Artefakte aus Stein, uralte Bücher und dazu spannende Illustrationen versprühten ihr Magie.
In den drei kurzweiligen Stunden meines Aufenthaltes schritt ich die ersten Hochkulturen ab, schaute den Ägyptern beim Einbalsamieren ihrer Mumie zu, sah die Wiege unserer Religion und konnte den Römern in die ruhmreichen Schlachten folgen. Dies übrigens zusammen mit den schier überall zu findenden asiatischen Besuchern, die vor allem ihr Klischee erfüllten – alles und überall fotografieren. Und Souvenirs in reichlicher Menge kaufen. Als ich beim Verlassen des Museums meine obligatorische British Museum-Cup im Souvenirladen zahle wollte, war die Schlange kaufwütiger Chinesen und Japaner schier unendlich.
Entspannungspause
In der großen Wandelhalle im Zentralbereich des Museums gibt es reichlich Platz zum Verweilen. Zentral fand sie ein gut besetzter Servicestand. Und ringsum boten Bänke und Tische die Gelegenheit, die gewonnenen Eindrücke zu verdauen. Man konnte während dem Vespern den Besuchern beim Nachdenken, Genießen und Stöbern in dem zentral gelegenen Souvenirshop zuschauen.
Auch das ist Museum – Menschen beobachten und über deren Eigenarten und Marotten staunen und lächeln.
Fazit
Insgesamt hat mich das Museum gepackt, gefesselt und tief in seinen Bann gezogen. Gerade der ägyptische Part im Erdgeschoss ließ mich lange nicht los. Zusammen mit dem original Rosetta Stone wirklich prägende und beeindruckende Werke der Menschheitsgeschichte.
Beim Verlassen der Ausstellungsräume auf den drei Stockwerken musste ich mich schweren Herzens von der Vergangenheit lösen und auch gedanklich wieder in die Gegenwart auftauchen. Das fiel am Ende auch nicht ganz so schwer, gab es auch hier wieder zahlreiche Aufforderungen zum Spenden.
Dies tat ich beim Hinausgehen sehr gerne, denn selten hat mich bis dahin ein Museum so beeindruckt wie das Britische.
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