Tattoos – „Just do it“ oder „Better leave it“?

Einleitung

Letzte Woche fand bei uns im Büro eine hitzige Diskussion statt. Eine Kollegin ließ nebenbei den Satz fallen, dass sie sich ein neues Tattoo stechen lassen wolle. Zuerst auf der Innenseite des rechten Handgelenks. Und dann in letzter Konsequenz den ganzen Arm. Diese Worte, so leise und unbedacht dahingesagt, gingen sofort durch die Decke. Denn in dem eher konservativ einzustufenden Büro voll kommunikativer Buchhalter verbreiteten sich diese tiefgründigen Sätze wie ein Lauffeuer. Und es brandete sofort eine hitzige Diskussion auf.

Es ging um das Für und Wider. Plötzlich war jeder hellhörig und wusste sich emotional einzubringen. Es dauerte nicht lange und es hatten sich zwei Lager gebildet. Und ein hitziges Wortgefecht entstand. Auf die Aussage des zahlenmäßig überlegenen Wider-Lagers „Mensch, du hast so schöne Haut, warum willst du sie dir verschandeln?“ folgte von anderer Seite „Was bis du altmodisch und verbohrt. Das ist heute in“ aus dem Für-Lager. Schnell dann die Erwiderung „Aber denk doch an deine Gesundheit. Das ist schädlich“. Und noch schneller das erneute Kontra: „Das ist individuell und wenn du den richtigen Tätowierer hast, sind auch die Farben unbedenklich und es kann gar nichts schiefgehen“.

Es ging hin und her. Jeder brachte sich mit seinem Halbwissen ein. Argumenten folgten Gegenargumente. Jeder wollte nur das Beste. Aber das Beste wollte einfach nicht seine Front erklären.

Zwiespalt

Doch gibt es denn hier überhaupt ein Richtig oder Falsch? Ein definitives Ja oder Nein? Ohne tiefer in das Thema zu steigen, auf Anhieb schwer zu sagen. Denn letztlich entscheidet jeder einzelne selbst, was er mit seinem Körper tut. Die Argumente aus dem Lager der Tattoo-Gegner waren allerdings von vornherein zum Scheitern verurteilt. Denn die Entscheidung der Kollegin war längst gefallen und der Stechtermin im Studio seit einigen Tagen vereinbart.

Nach einiger Zeit der Diskussion gingen den Beteiligten schließlich die Argumente aus und die Diskussion ebbte ab. Das Thema aber, das ließ mich nicht mehr los.

Ein Gedanke ging mir immer wieder durch den Kopf. Es betraf die Gesundheit. Da ich viele hochgebildete Menschen kenne, die ihr kleines oder größeres Tattoo stolz am Körper präsentieren, kann das doch eigentlich gar nicht so unangenehm oder gar schädlich sein. Die müssen es doch wissen. Oder etwa doch nicht?

Butter bei die Fische

Bei all den Überlegungen reifte in mir schließlich das Vorhaben, der ganzen Sache einmal näher auf den Grund zu gehen. Informationen zu sammeln, fundiertes Wissen zu recherchieren und herauszufinden, was nun wirklich richtig ist. Also Butter bei die Fische.

Bei allem Enthusiasmus wollte ich meinen Beitrag aber auch nicht ausschweifen lassen. Denn es sollte keine wissenschaftliche Abhandlung werden. Vielmehr normalverständliche Recherche und neutrale Darstellung der Ergebnisse. Neben dem Medizinischen sollte auch das Ideelle einfließen. Zwar sollte der Kopf die Entscheidung treffen. Doch der lässt sich doch so leicht von Emotionen, äußeren Einflüssen und dem Herzen beeinflussen.

Aber beginnen wir mal von vorne.

Wer lässt sich und was lässt man sich tätowieren?

Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, fallen einem die bunten Kunstwerke auf der Haut vieler Mitmenschen schnell ins Auge. Mal blitzt unter dem Langarmshirt verschmitzt ein kleiner Schriftzug am Handgelenk hervor. Mal schaut ein kaum größeres Tattoo auf der Schulter keck unter dem tiefen Ausschnitt des Trägers durch. Und oftmals sind sie so gestaltet, dass sie als Motiv einfach nicht zu übersehen sind. Allen ist aber eines gemein: der Träger präsentiert sein Tattoo mit Stolz.

Es geht selbstverständlich auch etwas größer und prominenter. Gerade Männer stellen ihre komplett bemalten Arme oder Oberkörper mit Stolz zur Schau. Großflächig gestochen und oft in allen Farben leuchtend. Man muss oft schon genauer hinschauen um zu erkennen, welche Motive hier verewigt wurden. Auch die Wade ist oft Objekt prägnanter Körperkunst. Und bei manchen – zugegeben den ganz Extremen – macht das kleine, prägnante Tattoo auch vor dem Gesicht keinen Halt. Wohlbemerkt alles unabhängig von Status und Herkunft.

Kunstwerk Körper – Image by igormattio from Pixabay

Salonfähig

Gerade Menschen in der Öffentlichkeit schmücken sich gerne mit großformatigen Tattoos. Schaut euch mal am Samstagabend die Sportschau im Ersten an. Gefühlt 80 % aller Fußballer haben komplett verzierte Arme und reißen sich nach jedem Torerfolg voller Stolz ihr Trikot vom Leib, um noch mehr zu präsentieren. Sogar manche, bei denen man es nie vermutet hätte. Und nicht nur die Sportler. Auch im öffentlichen Leben tragen die Menschen ihr kleines, persönliches Kunstwerk offen zur Schau.

Das Tattoo ist salonfähig geworden. Und auch in unserer Wahrnehmung nicht mehr wegzudenken. Es ist in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Heute ist es schick, seine besonderen Stellen zu präsentieren. Ob im Schwimmbad, beim Sport oder an der Arbeit – man zeigt, was man hat. Und das mit Stolz. Da nimmt man auch gerne mal die Schmerzen beim Stechen in Kauf.

Fakten

Die reinen Zahlen sind nicht so, wie man es aufgrund der gefühlten Präsenz vermuten würde. Es gibt verschiedene Studien zu diesem Thema. Und je nach Sichtweise, Region und Zielgruppe gibt es auch differenzierte Ergebnisse. Nach aktueller Erhebung haben ca. 8 Millionen Deutsche ein Tattoo. Das ist eine Momentaufnahme, denn die Tendenz ist stetig steigend.

Je nach zugrundeliegender Gesamtmenge kann man daraus einen Quotienten ermitteln. Zusammengefasst sind gerade mal 21 % aller Erwachsenen tätowiert. Wohlgemerkt aller Erwachsenen. Das erklärt wohl auch, dass der Anteil deutlich höher erscheint. Wer sich nicht zeigen mag oder kann, hat zumeist auch kein Tattoo. Und die fallen dann auch nicht auf. In der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre liegt der Anteil der Menschen mit Tätowierung bei fast 50 %.

Aus Sicht der Tätowierten

Versetzt man sich in die Gedanken der Menschen, ist jedes Tattoo etwas ganz Besonderes. Oft ein Andenken an ein besonderes Erlebnis, das man nie vergessen möchte und sich auf diese Weise verewigt. Oder die Namen der Kinder oder Partner, die man immer und nicht nur im Herzen ganz nah bei sich tragen will. Schließlich können auch das ganz besondere Hobby, die ultimative Leidenschaft, der Lieblingsverein oder das liebgewonnene Haustier auf die Haut wandern.  Hier gibt es keine Grenzen.

Tattoo – salonfähig und gewohntes Bild – maks-styazhkin-FAebY51RJ_c-unsplash

Den meisten hat es etwas gemein: Immer ist es etwas ganz Persönliches. Mit Hintergrund. Oft auch an ganz besonders delikater Stelle aufgebracht, die nur ganz außergewöhnlichen Menschen ersichtlich und zugänglich ist. Da fragt man sich dann, wie das Bildchen wohl an eben diese Stelle gekommen ist. Kopfkino aus.

Neben der persönlichen Note gibt es auch die ästhetische. Denn gerade die großflächigen Tattoos werden oft mit dem Ziel gestochen, seinen Körper in gewisser Weise aufzupimpen. Gezielt das fremde Auge auf die Stärken des eigenen Bodys lenken. Oder auch ganze Kunstwerke so zu platzieren, dass sie dem neugierig wandernden Blick den Körper als Gesamtwerk präsentiert. Manch einer mag sich schon beim Tätowiervorgang die großen Augen der Betrachter vorstellen, wenn sie das erste Mal auf das neue Kunstwerk blicken.

Es sind aber auch Schwachstellen, die sich hiermit wunderbar kaschieren lassen. Das hässliche Muttermal, das einen schon seit Jahren stört. Oder auch die Brandnarbe aus Kinderzeiten, die mit schlechten Erinnerungen verbunden ist. Das alles lässt sich unter Farbe leicht verbergen.  

Tattoo-Studios

Tätowierung – Image by Alexas_Fotos from Pixabay

Neben der Salonfähigkeit und der damit herabgesetzten Hemmschwelle ist die Zahl der Studios und damit die Verfügbarkeit ein weiterer Entscheidungsfaktor.

Was sich vor drei Jahrzehnten nur im Hinterhof ohne große Qualifikation auf ein paar Handvoll Tätowierer beschränkte, hat sich drastisch gewandelt. Laut Google ist die Anzahl der in Deutschland angemeldeten Tattoo-Studios mittlerweile auf über 7.000 angewachsen. Auch hier ist die Tendenz stetig steigend.

Jeder kennt ein Tattoostudio in seinem Heimatort bzw. wohnortnah. Und jeder weiß von jemandem, der schon dort war und Positives zu berichten hatte. Mundpropaganda ist die beste Werbung für gute Leistung.

Qualifikation

Doch was muss man an Qualifikation zum Betrieb eines Tätowierbetriebs vorweisen? Ist es nur der Gewerbeschein? Was sind die Voraussetzungen zur Anmeldung eines solchen Gewerbes?

In der Tat gibt es bislang keine staatlich anerkannte Ausbildung zum Tätowierer in Deutschland. Viele Studios berufen sich auf Gütesiegel und gemachte Fortbildungen. Aber nüchtern betrachtet kann jeder, der künstlerische Fähigkeiten und eine ruhige Hand hat, ein solches Studio eröffnen. Dies führt zum nächsten, wichtigen Punkt in meiner Betrachtung: der Hygiene.

Hygiene

Viele Menschen, die gerne zeichnen und sich ein Leben als toller Tattoo-Star vorstellen, springen auf den Zug auf. Aber leider wissen nicht alle, was auf sie zukommt. Keime und Verunreinigungen können beim Tätowieren in den Blutkreislauf gelangen und zu Entzündungen, Narben und schweren Komplikationen führen. Deshalb sind die Gesundheitsämter hier besonders achtsam und inspizieren die Studios zumeist kurz nach deren Gründung.

Tätowierer bei der Arbeit – Photo by Lucas Lenzi on Unsplash

Den Schwerpunkt der Überprüfungen stellt die Frage dar, ob die Hygienestandards eingehalten werden. Diese Kontrollen werden dann in unregelmäßigen Abständen wiederholt, um sicherzustellen, dass die Vorgaben gewissenhaft eingehalten werden. Denn nur so können aus behördlicher Sicht unprofessionelle Arbeit ausgeschlossen und in Konsequenz Komplikationen durch schlecht heilende Tattoos vermieden werden.

Was unbedingt vor der eigentlichen Durchführung geschehen sollte und ein Qualitätsmerkmal darstellt: Der Tätowierer muss den Kunden über Risiken, Komplikationen und Allergien aufklären.

Man kann also schon bei der Wahl des Tattoo-Studios durch kritische Auswahl und auch Fragen einen gehörigen Teil an Risiken ausschalten. Desinfektion und Hygiene sind ganz wichtige Faktoren. Ein noch wichtigerer sind allerdings die Stoffe, die in die Haut gebracht werden: die Farben.

Farben

Die Qualität der verwendeten Farben hat grundlegende Konsequenzen auf die Gesundheit der Kunden eines Tattoo-Studios.

Es ist essentiell, dass der Tätowierer nur solche Farben verwendet, die der Tätowiermittel-Verordnung entsprechen und entsprechend über anerkannte Prüfsiegel verfügen. Billige Farben enthalten häufig Schwermetalle, also Gifte, die dann im Körper jahrelang ihr Unwesen treiben. Versäumnisse können hier zu allergischen Reaktionen, dauerhaftem Jucken oder Entzündungen führen. Man geht mittlerweile sogar davon aus, dass diese das Erbgut verändern können.

Es gibt Studien, die deutlich belegen, dass die beim Tätowieren verwendeten Farben im Laufe des Lebens dauerhaft Allergien, Hauterkrankungen, Veränderungen in den Organen und selbst Krebs auslösen können. Und diese Farben kommen meist aus anderen Ländern mit geringeren Auflagen in der Herstellung.   

Also hier oberstes Gebot, wenn es unbedingt ein Tattoo sein muss: Niemals aus einer Laune heraus spontan im Ausland oder dort stechen lassen, wo man nicht zu hundert Prozent qualitative Arbeit/Farben sicherstellen kann.

Zusammengefasst stellen die Farben, die in den Körper getragen werden, ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Und je mehr verschiedene davon verwendet werden, desto höher auch die Gefahr, Belastungen für den Körper aufzunehmen. Und wer weiß heute schon, welche zukünftigen Komplikationen sein Körper daraus entwickeln wird?

Langzeitwirkung

Alleine das „Stechen“ ist ein Eingriff in die Gesundheit. Denn man muss immer bedenken, dass „Tätowierung“ eine Verletzung der Haut ist. Die Haut wird dauerhaft geschädigt und mit körperfremden, unnatürlichen Substanzen belastet. Und das kann zu kurz-, aber auch zu langfristigen Problemen führen. Das Thema Tattoo und Sonne ist in diesem Zusammenhang ebenso heikel. Wer sich mit Tattoo(s) intensiver Sonnenbestrahlung aussetzt, bei dem besteht neben Sonnenbrand auch das Risiko allergischer Reaktionen.

Perfekt in Szene gesetzt – Photo by Lucas Lenzi on Unsplash

Kurzfristig wären das Entzündungen, Jucken, Reizungen und allergische Reaktionen. Das heißt aber auch nicht automatisch, dass diese irgendwann abgeklungen sind. Viele Menschen leiden noch langfristig, also Jahre später, an diesen Symptomen. Gerade Allergiker tun sich hier unbewusst Probleme auf, die sie ihr ganzen Leben lang bereuen können.

Aber man sollte neben den oberflächlichen auch die tiefgründigen Nebenwirkungen und Gefahren kennen. Denn die unter die Haut gespritzten Pigmente bauen sich in der Regel langsam ab. Die Folge sind Farben, die aus der Haut direkt in die Lymphknoten wandern und sich dort ansammeln. Und von dort aus dann in den ganzen Körper gelangen. Es ist also nicht die tätowierte Stelle, die später kritisch wird. Hautkrebs entsteht dort meist nicht. Aber durch die Wanderschaft der Pigmente kann Krebs später überall im Körper auftauchen.

Ich erinnere mich an ein Bild in der Presse, welches kürzlich die Lymphknoten tätowierter Menschen nach vielen Jahren zeigte. Die Verfärbungen waren wirklich sehr ausgeprägt. Erschreckend. Es wird sich aber vermutlich letztendlich erst in vielen Jahren zeigen, welche Zeitbomben manche Menschen ihr Leben lang mit sich herumtragen.

Gerade Allergiker sollten bei der Abwägung einer Tätowierung kritisch prüfen, ob diese wirklich unbedingt nötig ist.

Entfernung von Tattoos

Haben sich der Name des Partners, die Einstellung zu gewissen Themen oder die Lieblingsbeschäftigung geändert, erwägen viele, die Tätowierung rückgängig zu machen. Hier kommt dann das Lasern ins Spiel. Mit dieser Wundertechnik kann bedenkenlos alles wieder auf den Zustand vor den Farben gebracht werden. So die gängige Meinung. Allerdings ist auch dies nicht so einfach und bei weitem nicht ohne Risiken.

Der Laser bewirkt, dass die Farbpigmente in der Haut aufspalten werden, was diese in Konsequenz auflösen lässt. Klingt einfach und zeigt auch Wirkung. Allerdings nicht immer ohne Nebenwirkungen. Nimmt man z.B. die blaue Farbe, werden durch das Lasern u.a. Blausäureanteile freigesetzt, die anschließend vom Körper aufgenommen werden. Und dort ihr Unwesen treiben. Denn Blausäure ist schon in sehr geringen Dosen hochgiftig. Besonders, wenn sie in den Blutkreislauf gelangen.

Zusammenfassung:

Tattoo und Sport – Photo by Alora Griffiths on Unsplash

Ein Tattoo ist ohne Frage etwas sehr Persönliches. Es drückt Stimmungen, Einstellungen, Zuneigungen oder auch schöne Erinnerungen aus, die man nie vergessen möchte. Man trägt Tattoos mit Stolz, denn sie enthalten Botschaften und vermitteln ein positives Lebensgefühl. Je nach Schönheitsideal und persönlicher Einstellung kann dieses in allen Farben, Größen und an allen erdenklichen Stellen am Körper aufgebracht werden.

Man sollte aber immer bedenken, dass jede Tätowierung Gesundheitsrisiken mit sich bringt. Je nach individueller Voraussetzung kleinere, vermeintlich vernachlässigbare. Oder aber auch größere, die man sein ganzes Leben lang bereut. 

Bei der Auswahl des Studios kann man größte Sorgfalt walten lassen und die Risiken in Bezug auf Hygiene und Gesundheitsschädigung minimieren. Allerdings stellen die verwendeten Farben das große, unkalkulierbare Risiko dar. Die Qualität und damit die Inhaltsstoffe bestimmen den Langzeiteffekt. Deshalb sollte man neben der Auswahl des Studios gewissenhaft die verwendeten Materialen prüfen.

Und dann die Ungewissheit über die Folgen. Denn wer weiß heute schon, was ihn in 20 oder 30 Jahre erwartet? Einfach weglasern ist nicht, denn bis dahin haben sich Pigmente im ganzen Körper verteilt und vielleicht schon unwiederbringliche Schäden angerichtet. Auch lässt sich das Tattoo niemals komplett rückstandsfrei entfernen. Zumal das sehr zeit- und kostenaufwendige Lasern ein Risiko darstellt, das unkalkulierbare gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann.

Standpunkt

Bei der Erstellung dieses Beitrags ging ich sehr behutsam und ohne Vorurteile an das Thema heran. Viele mir liebgewonnene Menschen sind mittlerweile tätowiert und man darf das Thema nicht schon im Vorfeld schlechtreden. Es gibt viele Gründe, Tattoos in einem positiven Licht erscheinen zu lassen. Persönlichkeit, Ästhetik und besseres Selbstbewusstsein sind hier zu nennen.

Allerdings bin ich beim Eintauchen in das Thema neben dem eigentlichen Tätowiervorgang auf die Punkte „Farben“ und ganz besonders „Langzeitwirkung“ gestoßen. Und hierzu gibt es viele wissenschaftliche Studien, die sich des Themas genauer und aus allen Blickrichtungen annehmen. Unabhängig voneinander und medizinisch unterlegt. Und diese haben meine Meinung zum Thema grundlegend geändert. Mit diesem gewonnenen Wissen würde ich niemals eine Tätowierung angehen und jedem, der sich darüber Gedanken macht, dringend davon abraten. 

Wer dennoch mit dem Gedanken eines Tattoos spielt und sich auch schon für den nächsten Schritt entschieden hat, sollte sich aber über folgendes im Klaren sein:

Überlegungen vor dem Gang ins Tattoo-Studio

Dezente Tätowierung – Image by Karolina Grabowska from Pixabay
  • Ich verletze mit einem Tattoo meine Haut, trage mitunter belastende Farbe in meinen Körper und werde dies mein Leben lang mit mir herumtragen. Will ich das?
  • Bin ich Allergiker? Kann und möchte ich das Risiko eingehen, meine Allergien zu verstärken oder neue hervorzurufen?
  • Das schönste Bild verändert sich im Laufe des Lebens. Farben verblassen, Gewichtszu- und -abnahmen lassen es schrumpfen, weiten und es schaut dann unter Umständen ganz anders aus, als ich es mir vorgestellt habe.
  • Lebenssituationen ändern sich. Die Trennung von der Liebsten, die sich auf der Haut verewig hat, macht das Tattoo unvorhergesehen obsolet. Und wenn ich nicht jemanden mit gleichem Namen finde, dann entsteht akuter Handlungsbedarf.
  • Aktuell sind Tattoos in aller Munde. Das Schönheitsideal nimmt diese gerne auf und man sieht sie zuhauf. Aber auch dies kann sich ändern. Die Folge ist z.B. ein Arschgeweih, welches nicht mehr aktuell ist und peinlich und deplatziert wirkt. Da macht dann irgendwann der Gang ins Freibad viel weniger Freude.
  • Auch der persönliche Geschmack ändert sich. Manch einer bereut später die Sünden seiner Jugend. Nach einer aktuellen Umfrage bereuen 50 Prozent der Tätowierten ihre Jugendsünden und würden diese gerne ungeschehen machen.
  • Bestimmte Berufe bedingen ein neutrales, dezentes Auftreten. Sei es die Modellkarriere, der seriöse Anlageberater oder gar der Gang in die Politik. Also vorausschauend planen. Und im Zweifel Finger weg davon.

Mein persönliches Fazit

Ich halte es wie die amerikanischen „klassischen“ Filmproduzenten.
Als Beispiel dazu folgende Situation:

Vor einigen Wochen sah ich den Film „Creed – Rocky’s Legacy“. In diesem errang ein unbekannter, kleiner Boxer unter Anleitung des ehemaligen Weltmeisters Rocky Balboa innerhalb kurzer Zeit Weltruhm. Hier spielte der Regisseur des Films ganz prägnant mit althergebrachten Klischees. Denn alle Gegner unseres Helden, die bedrohlich wirkten, hinterlistig und gemein waren, hatten großflächige Tätowierungen. Und das am ganzen Körper. Doch unser Held bezwang trotz der widrigsten Umstände jeden einzelnen von ihnen. Auch wenn er am Ende am ganz großen Erfolg knapp scheiterte, wurde er letztendlich der Sieger der Herzen. Dieser Held der Geschichte – Adonis Creed – hatte an seinem kompletten Körper KEIN Tattoo.

Sieger der Herzen und frei von gesundheitlichen Gefahren durch Tattoos.

Für mich also in diesem Fall ganz klar KEIN „Just do it“!

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